Ein Besuch auf dem Kornwestheimer Tierfriedhof
Das geliebte Haustier ist gestorben, aber man hat kein eigenes Grundstück, um es angemessen zu beerdigen?
Da die Frage bereits an die Gruppe "Ewig anders Ditzingen" (EaD) herangetragen wurde, entschlossen wir uns zu einem Besuch auf dem Kornwestheimer Tierfriedhof, verbunden mit einer kleinen Führung eines Mitarbeiters der dortigen Friedhofsverwaltung.
Der Tierfriedhof ging 2003 in Betrieb und liegt innerhalb des regulären Friedhofs, ist aber weitgehend abgetrennt und verfügt sogar über ein eigenes Tor. Die Teilnehmer des Rundgangs erfuhren, dass das Angebot gut angenommen wird: Durchschnittlich eine Tierbestattung findet dort pro Woche statt, wobei der Einzugsbereich ein Radius von ca 30 km und damit nicht auf die Stadt Kornwestheim beschränkt ist.
Es gibt Gräber unterschiedlicher Größe von klein (etwa für Kanarienvogel oder Meerschweinchen) bis zu sehr groß (z.B. für große Hunde). Für größere Tiere wie Pferde ist auch eine Feuerbestattung möglich. Wie für ein Humangrab ist auch ein Tiergrab kostenpflichtig wobei die Kosten für eine solche Tierbestattung von der Größe des Grabes und eventuellen Zusatzleistungen abhängig ist. Neben den individuellen Gräbern gibt es auch ein Feld mit anonymen Tiergräbern. Die Ruhezeit beträgt für kleine Tiere 3 Jahre, für größere 5 Jahre. Man kann im Laufe der Zeit mehrere Tiere im gleichen Grab beisetzen.
Wie bei so vielen Themen gibt es unterschiedliche Ansichten: Die einen stört die allzu große Vermenschlichung, die anderen sehen darin ein legitimes Bedürfnis, wenn die oft etliche Jahre lange Bindung zwischen Mensch und Tier sehr eng war. So ist es sogar auf manchen Friedhöfen möglich, Mensch und Tier gemeinsam zu bestatten. Wir kamen abschließend überein, dass bei einem solch emotionalen Thema von allen Seiten Toleranz geübt werden sollte.